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Mobilität oder Verkehr? Mobilitätswende? Mobilitätsplan oder Mobilitätskonzept?
Wer in die Welt der Mobilität eintaucht, merkt schnell: Es sind viele Begriffe im Umlauf. Mal werden sie gleichwertig verwendet, mal mit leichten Varianzen. Wir haben die wichtigsten Begriffe hier für Sie als Übersicht zusammengestellt.
Warum ist das wichtig? Diese Definitionen sind unsere Richtschnur. Sie erklären unsere thematische Vielfalt, die Inhalte, unsere Angebote für Ämter, Kreise, Städte und Gemeinden in Schleswig-Holstein und vor allem, dass wir den Fokus auf Menschen und ihre Bedürfnisse setzen.
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Mobilität
Mobilität steht für die individuellen Möglichkeiten zu einer Ortsveränderung. Menschen und ihre individuellen Bedürfnisse stehen daher im Fokus bei der Betrachtung von Mobilität. Da die individuellen Bedürfnisse unterschiedlich und vielfältig sind, beinhaltet die Betrachtung von Mobilität die Betrachtung zahlreicher Bereiche – und damit letztlich aller Bereiche, die Menschen berühren wie Verkehr, Daseinsvorsorge, Nahversorgung, Barrierefreiheit, Stadt- und Regionalentwicklung und vieles mehr.
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Mobilitätsplan (Mobilitätskonzept)
Ein Mobilitätsplan (oder auch Mobilitätskonzept) ist in der Regel auf bis zu 15 Jahre ausgelegt. Es beinhaltet sowohl die Konzeption von Maßnahmen als auch idealerweise bereits ein Konzept zur Umsetzung der Maßnahmen. Für die Erstellung eines nachhaltigen Mobilitätsplans ist eine gute Vorbereitung nötig, bei der alle relevanten Stellen eingebunden und beteiligt werden – inklusive einer politischen Entscheidung. Die Ausarbeitung nimmt bis zu 2 Jahre in Anspruch; die Vorbereitungszeit ist individuell und richtet sich nach den Rahmenbedingungen vor Ort.
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(Kommunales) Mobilitätsmanagement
„Mobilitätsmanagement ist die zielorientierte und zielgruppenspezifische Beeinflussung des Mobilitätsverhaltens mit koordinierenden, informatorischen, organisatorischen und beratenden Maßnahmen, in der Regel unter Einbeziehung weiterer Akteure über die Verkehrsplanung hinaus.“ (Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V. (2018). Empfehlungen zur Anwendung von Mobilitätsmanagement R2. Köln: FGSV Verlag GmbH)
Kommunales Mobilitätsmanagement (KOMM) kann auf Amtsebene, in einem Kreis, einer Stadt oder einer Gemeinde angesiedelt sein. Es ist eine Querschnittsaufgabe. Sie erfordert, dass Mitarbeitende innerhalb der Verwaltungen und Kommunen fachbereichsübergreifend zusammenarbeiten. Kommunale Mobilitätsmanager*innen koordinieren Zusammenarbeit sowie alle Prozesse und Aktivitäten, die damit zusammenhängen.
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Nachhaltigkeit und nachhaltige Mobilität
Ortsveränderung von Individuen (Mobilität) ist dann nachhaltig, wenn sie unter Betrachtung ökonomischer, sozialer und ökologischer Aspekte geschieht und auf definierte Nachhaltigkeitsziele einzahlt.
Mit der Agenda 2030 haben sich die Vereinten Nationen (UN) 17 konkrete Nachhaltigkeitsziele gesetzt: Sustainable Development Goals (SDGs). Auf der Seite des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finden Sie mehr zu Agenda 2030 und SDGs. https://www.bmz.de/de/agenda-2030
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Mobilitätswende
Die Mobilitätswende meint den gesellschaftlichen Wandel des Mobilitätsverhaltens im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen.
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Verkehr
Verkehr ist das sichtbare Resultat von Mobilität – die realisierte Ortsveränderung. Verkehr zu betrachten ist daher unerlässlich, wenn es um Mobilität geht.
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Strategien der Verkehrsplanung
Die strategischen Ziele einer Verkehrsplanung bestehen aus dem Dreiklang der drei V: Verkehrsvermeidung, Verkehrsverlagerung und Verkehr verträglich abwickeln. Hinter Verkehrsvermeidung verbirgt sich das Einsparen von Verkehr, wenn z.B. Distanzen reduziert werden oder Wege wegfallen. Verkehrsverlagerung meint die Verschiebung weg vom motorisierten Individualverkehr (MIV) hin zu anderen Verkehren wie Fuß und Rad oder eine stärkere Nutzung des Nahverkehrs. Verträglichere Abwicklung von Verkehr beinhaltet die Aspekte Sicherheit, Sparsamkeit, Emissionen usw. im und durch den Verkehr.