Kommgenial

Wir alle kennen diese Situationen. Wir stellen ein großartiges Projekt vor – und es wird abgelehnt. Wir lassen uns überreden – zu etwas, wovon wir nicht überzeugt sind. Wir geraten in eine Diskussion – und erst hinterher fällt uns eine schlagfertige Antwort ein.

Raus aus der Defensive!

Wenn Sie zu den charismatischen Menschen gehören, die jede rhetorische Schlacht mühelos für sich entscheiden, freuen wir uns riesig für Sie! Für alle anderen unter uns gibt hier unsere Kommunikations- und Rhetorik-Tipps.

Häufig verwenden wir Formulierungen, die das Gesagte abschwächen.

„Man könnte das so machen“, sagen wir.

Oder: „Man könnte überlegen, ob das so vielleicht besser wäre.“

Und ebenso neigen wir dazu, uns hinter dem Passiv zu verstecken: „Das müsste verändert werden.“ Diese Formulierungen lassen unsere Aussagen schwach und wenig überzeugend – aber auch nicht sehr selbstsicher klingen. Natürlich gibt es hier rhetorische Kniffe, die diesen Sätzen sofort mehr Durchschlagskraft verleihen, und zwar durch aktive Formulierungen ohne Konjunktiv und ohne das unpersönliche Wörtchen man:

„Mein Vorschlag ist: Wir machen das so!“ oder

„Das müssen wir ändern! Hier sind meine Ideen, wie wir das machen!“

Obwohl das schon helfen kann, sollten wir uns fragen, warum wir eigentlich solche schwachen, unsicheren Formulierungen wählen. Denn es steckt häufig viel mehr dahinter als die bloße Unkenntnis rhetorischer Grundlagen. Die Gründe dafür sind vielfältig und können zum Beispiel die folgenden sein:

  • Wir verwenden häufig eine Sprache mit vielen Passiv-Formulierungen, weil wir glauben, dass das professionell klingt
  • Wir sind von unserer eigenen Idee nicht überzeugt
  • Wir trauen uns nicht zu sagen, was wir wirklich denken
  • U. v. a.m…

Hier kommen einige Impulse, die Ihnen helfen, anders an die Sache heranzugehen.

Sprechen wir mit Menschen

Sprache mit vielen passiven Elementen und Verklausulierungen klingt nicht gewählt oder professionell, sondern einfach nur kompliziert, sperrig und unverständlich. Ändern wir das. Und vergessen wir nicht: Wir sprechen mit echten Menschen, die genau wie wir verstehen und verstanden werden wollen – ob es unsere Kolleg*innen, Vorgesetzte oder Kund*innen sind.

Stellen wir die richtigen Fragen

Auch Unsicherheit kann sich in schwachen und unbestimmten Formulierungen ausdrücken. Wenn wir unsicher sind und uns nicht trauen zu sagen, was wir denken, fragen wir uns insgeheim: Was ist, wenn meine Idee dumm ist? Wie wäre es stattdessen mit: Was ist, wenn meine Idee gut und hilfreich ist? Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.

Und manchmal fragen wir uns: Was ist, wenn ich kritisiert werde? Wie wäre es stattdessen mit: Was kann ich lernen und verbessern? Kritik zu vermeiden ist zudem nicht hilfreich, denn durch Kritik haben wir die Chance, uns zu verändern, uns und unsere Fähigkeiten und Verhaltensweisen zu verbessern. Aristoteles sagte dazu: „Es gibt nur einen Weg, Kritik zu vermeiden: Nichts tun, nichts sagen, nichts sein.“ Sie können diesen Weg wählen. Oder sich (unvermeidbarer) Kritik aussetzen und daran wachsen.

Seien wir ganz bei der Sache

Sind wir von der eigenen Idee nicht einhundertprozentig überzeugt, wird unser Gegenüber es merken. Natürlich helfen hier einige rhetorische Tipps, um unsere Aussagen selbstbewusst, sicher und überzeugend vorzubringen (siehe erster Absatz dieses Artikels).

Um nachhaltiger an die Problemlösung zu gehen, fragen Sie sich stattdessen, warum Sie davon nicht überzeugt sind. Und was Sie dagegen tun können. Vielleicht hatten Sie nicht genug Vorbereitungszeit. Vielleicht vertreten Sie eine*n Kolleg*in und haben selbst nicht genügend Arbeit hineingesteckt, um tief genug in der Materie zu sein. Oder vielleicht – nur vielleicht – haben Sie Ihr Projekt nur halbherzig ausgearbeitet. Kurz: Sie sind sich über die Inhalte dessen, was Sie vermitteln wollen, nicht einhundertprozentig im Klaren.

Machen Sie sich klar, dass die wichtigste Voraussetzung für klares, überzeugendes Sprechen klare Gedanken sind. Die Sprache hilft Ihnen lediglich, diese zu vermitteln. Sprache ist also kein Selbstzweck.

Wenn Sie Wissen, Arbeit, Herzblut in ein Projekt und eine Präsentation stecken, fühlen Sie sich automatisch sicherer und wohler damit. Und dann kommt die Überzeugungskraft (mithilfe unserer Rhetoriktipps natürlich) ganz von selbst.

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